top of page

Woher kommt plötzlich diese Energie?

  • Autorenbild: André Maaß
    André Maaß
  • 20. Juni 2022
  • 5 Min. Lesezeit


Tja, kaum ist mal zwei Jahre lang Pandemie und schon hat man sich das ein oder andere Pfund angefressen. Aus Langeweile, aus Frust, aus Gemütlichkeit - whatever. Beim ersten Lockdown war es noch gar nicht so schlimm. Da haben die meisten, und da schließe ich mich mit ein, gedacht, dass die Nummer mit ein paar Wochen zu Hause bleiben gegessen ist. Pustekuchen. Niemand hat wohl geahnt, dass uns das so lange beschäftigen würde und auch immer noch nicht ganz loslässt. Klar, mit dem reichhaltigen Film- und Serienangebot bei den gängigen Streamingdiensten kann man schon mal eine Menge Zeit rumbringen. Man kann zudem wieder ein bisschen zusammen in der häuslichen Gemeinschaft spielen. Es gab vieles, was man trotz der Situation tun konnte. Und wenn nun wirklich gar nichts mehr ging, blieb ja noch der Gang zum Kühlschrank. Kennst du das auch? Man geht zum Kühlschrank, macht ihn auf, starrt rein und schließt ihn wieder - als wenn die Lösung für die Misere zwischen Butter und Marmelade stehen würde. Ach was soll's, wenn man schon mal hier ist, kann man sich auch was zu schnökern rausholen.


Immer rein, die Figur gibt ja nach


Die einen nennen es Frustfressen. Andere wiederum sagen sowas wie: "Ich gönn mir dann wenigstens was Gutes zu essen. Was anderes bleibt uns ja im Moment nicht." Frag fünf Leute und du bekommst dazu zehn Aussagen. Fakt ist, dass viele von uns in den letzten zwei Jahren ordentlich zugelegt haben. Da schließe ich mich aber sowas von mit ein. Essen gehen war ja nicht mehr drin, also hat man sich öfter mal mit dem schnell angewachsenen Angebot der Lieferdienste beschäftigt. Letztlich haben wir uns mit gutem Essen, egal ob bestellt oder selbst zubereitet, ein Stück Positivität ins Leben zurückgeholt. Essen ist ja nicht nur die Zufuhr von Nahrungsmitteln. Zumindest für viele Menschen ist es ebenso Nahrung für die Seele. Es tut gut, sich ein schmackhaftes Gericht munden zu lassen und die Glückshormone tanzen Samba. In Zeiten von "bleib zu Hause" und "bloß keinen Kontakt zu anderen" tat das wirklich gut. Für mich kann ich sagen, dass ich die letzten beiden Jahre auf der Waage sehen kann. Von Genuss über Faulheit bis Stressbewältigung waren bei mir alle Begründungen dabei. Dazu stehe ich. Mich hat niemand gezwungen, dieses oder jenes zu essen. Das habe ich freiwillig gemacht und es tut mir auch kein bisschen leid. Ich bereue nichts davon. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich so gut finden muss, wie ich jetzt bin. Und was macht man, wenn man sich so nicht mehr mag? Zwei Möglichkeiten. Eins: Man nimmt sich hin, wie man gerade ist, lehnt sich zurück und schaufelt sich noch eine Portion Käserand-Pizza mit Doppelbelag rein. Die Figur gibt ja nach. Zwei: Man akzeptiert, was gerade ist und beginnt dann, bewusst und gezielt etwas zu verändern. Keine Ausreden und kein Bla Bla mehr. Einfach damit anfangen aufzuhören.


Wie immer ist der erste Schritt der schwerste


Mein Weg, den ich dabei aktuell verfolge, lautet: Ernährungsumstellung. Das hab' ich nicht einfach von mir aus und allein beschlossen. Es war meine Frau, die mich mit ihrem unbändigen Antrieb mitgezogen hat. Wir beide haben beschlossen, dass wir das Thema gemeinsam angehen. Die Art der Ernährungsumstellung lasse ich hier mal außen vor. Da ist es, wie mit den meisten Dingen auf der Welt: Ansichtssache. Gerade beim Thema Ernährung versuchen einem ja viele ins Gehirn zu quatschen. Der eine weiß es alles viel besser, als der andere. Jenes Prinzip ist viel wirkungsvoller, als das andere. Alle haben die Weisheit mit Löffeln gefressen und sind im Besitz der einzigen Wahrheit. Es gibt einige Bereiche, bei denen Meinungen zu gefühlten und allgemeingültigen Wahrheiten werden. Die Ernährung ist einer davon. Davon haben wir uns gar nicht beeindrucken lassen. Wir haben uns für das entschieden, was am besten zu uns passt. Wie vieles andere auch geht das leichter, wenn man zu zweit ist. Zudem haben sich unsere Jungs ebenso entschieden, den Weg mitzugehen. Was soll ich sagen? Es läuft. Der Anfang war natürlich wie immer der schwerste Schritt. Im Prinzip hat es vor allem damit zu tun, Gewohnheiten abzulegen. Das ist nicht unbedingt eine menschliche Stärke. So schnell dumme Angewohnheiten ins Leben Einzug halten, so schwer ist es auch, sie wieder zu verjagen. Es ist jedes Mal wieder Arbeit. Doch letztlich weiß ich ja, warum ich das tue und es funktioniert jeden Tag besser.


Plötzlich ist da diese Energie


Nun bin ich seit einer Woche dabei und es ist schon krass, wie schnell sich der Körper verändert. Beispielsweise gehen meine Frau und ich jeden Tag eine halbe Stunde schwimmen. Da sie schon in früher Jugend viel geschwommen ist und eine Menge Wissen, Technik und Erfahrung hat, schwimmt sie mir natürlich regelmäßig davon. Aber ich lasse mich von ihr mitziehen. Nach den ersten Bahnen war mir mehr nach Sauerstoffzelt, während meine Frau mit einem Lächeln auf den Lippen locker an mir vorbeizog. Aber kaum ein paar Tage später hat sich meine Konstitution bereits verändert. Mit jedem Mal schwimmen fühle ich mich besser. Alles zusammen zeigt bereits Wirkung und ein stetig wachsendes Wohlgefühl ist nicht das Einzige, was sich einstellt. Auf einmal spüre ich eine seltsame Energie in mir. Ich wache morgens fit auf, selbst wenn ich mal nicht so viel geschlafen habe. Meine Arbeit geht mir noch leichter von der Hand und ich stecke ab und zu sogar jemanden mit meiner positiven Energie in meinen Seminaren an. Jetzt, da ich mich täglich noch besser fühle, frage ich mich eines: Warum habe ich mich von mir selbst überrumpeln lassen und bin auf die ganzen Futterbomben reingefallen? Nun ja, verlockend sind die Sachen ja schon. Hier mal eine Tüte Erdnussflips beim Film vernichten, da mal eine Cola dazu, dort Burger und Fritten in der favorisierten Burgerschmiede. Der Mist schmeckt eben auch gut. Wie ich aber gerade merke, fehlt mir absolut gar nichts. Ich habe durch die Ernährungsumstellung sogar die Lust auf Süßes verloren. Es ist ja kein Geheimnis, dass Zucker eine der schlimmsten Drogen ist, die wir haben. Aber dieser Teufel hat schon nach einer Woche keine Macht mehr über mich. Das feiere ich, denn damit ist schon einmal eine große Last von mir genommen.


Hat das alles was mit meinem Seelenleben zu tun?


Ja na klar. Während meiner Burn-out-Phase hat mir fast nichts geschmeckt und ich habe kaum noch gegessen. Das war für mich besonders schlimm, denn ich esse gern und mag tolle Aromen, gute Gewürze und feine Noten. Gutes Essen geht direkt in die Seele und ins Herz. Es löst Glücksgefühle aus. Das fehlte mir damals. Auch einer der Gründe, warum ich von Glück und guter Laune weit entfernt war. Als ich die Lebenskrise damals überwunden hatte und auf meinem Weg der Veränderung war, hat das Essen eine völlig neue Bedeutung für mich bekommen. Es war Streicheleinheit für die Seele und Energie für meinen Körper, um den eingeschlagenen Weg mit Kraft gehen zu können. Denn es mussten ja auch mal Rückschläge überstanden werden. Wenn man dann keine Energie über tolle Nahrung bekommt, kann man es eigentlich gleich vergessen. Mir nur irgendwelchen Nährschlamm reinzuwürgen, kam für mich nicht mehr infrage. An all das hat mich meine Frau auch jetzt gerade wieder erinnert. Ich genieße es jeden Tag wieder, mich wieder in die Feel-good-Zone zu futtern. Es ist ein Gute-Laune-Booster, denn die Waage lässt mich immer wieder grinsen.


Fröhlichst

dein André

 
 
 

Comments


bottom of page